Liebe Gemeinde, eine besondere Zeit steht bevor – die Zeit des Wartens und des Lichts, in der die Tage kürzer werden und die Herzen sich weiter öffnen. Advent, Weihnachten und die ersten Wochen des neuen Jahres erinnern uns an das Geheimnis der Liebe, die immer wieder in der Welt lebendig wird. Denn alles, was wahrhaftig Bestand hat, entspringt der Liebe, denn Gott ist Liebe.
Gott ist nicht fern und unerreichbar. Er wohnt in jedem Herz, das liebt, in jeder Geste des Vertrauens, im Atem der Musik und im Licht des Alltags. Wer liebt, trägt Gott in sich.
Ich glaube, dass gerade die Liebe jene Linse ist, durch die wir die Welt betrachten sollten – um nicht die Dunkelheit zu sehen, sondern die Spiegelungen des Guten und die Gegenwart Gottes in jedem Menschen. Wenn wir lernen, die Welt mit den Augen der Liebe zu sehen, würde sie sich vielleicht still, aber unumkehrbar verwandeln.
Für mich hat die Liebe eine eigene Stimme und diese Stimme erklingt im Gesang. Wenn ich singe, bekommen Worte eine neue Bedeutung, denn sie sprechen nicht aus dem Verstand, sondern aus dem Herzen. Im Singen finde ich den Weg zu Gott; alles Überflüssige verstummt, und es bleibt nur Frieden und Vertrauen.
In diesen Momenten wird Musik zu Gebet, und wenn die Melodie das Herz berührt, entsteht eine Leichtigkeit, in der man das Wesentliche hören kann: die Gegenwart der Liebe, grenzenlos und ohne Worte.
In diesen Wintermonaten warten wir wieder auf das Wunder – auf das Kommen des Lichts in unsere Häuser, in unsere Gedanken, in unsere Herzen. Dieses Wunder ist nicht immer sichtbar, nicht immer laut, doch es erwacht dort, wo Liebe ist, wo jemand vergibt, trägt und glaubt. Möge diese Zeit jedem von uns stille Freude und tiefen Frieden schenken. Möge die Musik unserer Herzen sich mit der ewigen Melodie der göttlichen Liebe vereinen, die seit Anbeginn der Zeit in der Welt erklingt und niemals verstummt.
Mit den besten Wünschen für eine gesegnete Adventszeit, ein lichtvolles Weihnachten und ein inspiriertes neues Jahr
Yana Wernuth
Dies ist ein Ausschnitt aus dem neuen Markusbrief. Das komplette Heft ist online verfügbar und liegt in Printform in der Gemeinde aus.
