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Ein Rückblick auf das Kirchen- und Gemeindejubiläum

Am Wochenende zu Palmarum (11. und 12. April) feierten wir das 70-jährige Gemeindejubiläum in zwei Abschnitten: am Sonnabend mit einem gemütlichen Gemeindenachmittag und am Sonntag mit einem Festgottesdienst mit vielen Chören. Der Sonnabend war geprägt von vielen Aktivitäten wie Rede- und Musikbeiträgen, leckeren Kuchen und Torten und später vielen schmackhaften Spezialitäten aus der Ukraine. Es war reichlich aufgetischt. Wer nicht dabei war, hat etwas verpasst.

Es wurde wieder sehr deutlich: Wir sind keine typische deutsche Kirchengemeinde, sondern eine Gemeinde, die immer den Blick auf den Nächsten gerichtet hat. Nach dem 2. Weltkrieg waren es die Heimatvertriebenen, die zu einem enormen Bevölkerungswachstum in Bremen, insbesondere in unserem Stadtgebiet (Kattenturm, Huckelriede, Kattenesch), geführt haben. Dann kamen über viele Jahre verteilt die Flüchtlinge aus der DDR mit ihrer besonderen Geschichte. Heute sind es die Bürgerkriegs- und Kriegsflüchtlinge, die bei uns Heimat – auch im spirituellen Sinne – gefunden haben.

In den 50er Jahren setzte eine rege Bautätigkeit ein, die Stadtteile wuchsen um fast das Zehnfache. Das rasche Wachstum führte später auch zur Abspaltung der Thomas-Gemeinde und der Abraham-Gemeinde. Diese Entwicklung wurde von unserem ehemaligen Pastor Matthias Jander und mir anhand von Filmen und Präsentationen ausführlich dargestellt. Auch wurde ein großer Bogen über die vielfachen Veränderungen gespannt, wie den Bau des Kindergartens, den Verkauf des Poppeschen Landhauses, die Anpassung der Gemeinderäumlichkeiten an die Bedürfnisse der Jugend, der sonstigen Aktivitäten der Gemeinde und der Fortentwicklung der Bürotätigkeiten.

Herausgestellt wurde auch die Rolle des Poppeschen Landhauses als Keimzelle der Markusgemeinde. Interessant war eine Kurzfassung der Gemeindefilme über die Anfänge der Gemeinde – von der Grundsteinlegung über die Einweihung, die ersten Senioren- und Jugendveranstaltungen, die ersten Konfirmationen bis hin zu Chor und Posaunenchor auf der Empore sowie die Laienspieler oder die Kinder- und Jugendarbeit.

Einige Gemeindeglieder haben sich, ihre Eltern, Ehepartner, Geschwister oder Freunde auf den Bildern wiedererkannt. Jedenfalls setzte bei der Vorführung ein reges Gemurmel ein, und einige Anmerkungen wie „Weißt du noch?“ oder „Das hatte ich schon längst vergessen“ waren zu hören. Auch wurden wir aufgefordert, einige Szenen aus den Filmen noch einmal zu zeigen. Die Filme können hier angesehen werden.

Die Abraham-Gemeinde stiftete im Sinne von Martin Luther der Gemeinde ein Apfelbäumchen. So feierten wir einen wunderbaren bunten Nachmittag.

Der Festgottesdienst stand ganz im Zeichen des Lobes für die Güte Gottes, der seine schützende Hand in all den Jahren über die Gemeinde gehalten hat. Wohltuend waren die Worte des Schriftführers der BEK, Pastor Dr. Bernd Kuschnerus, der das aktuelle Wirken der Gemeinde im Rahmen des Ukraine-Krieges würdigte sowie über seine persönlichen Wurzeln in Huckelriede sprach.

Harald Stief