Wunder gibt es immer wieder: So heißt es in einem Lied von Katja Ebstein. Uns begegnen tagtäglich kleine und große Wunder meistens von uns unbeachtet, oder? Auch in der Bibel können wir Wundergeschichten lesen. Aber nicht nur vor hunderten von Jahren geschehen sie, sondern wurde ich, wurden wir als Familie selbst Teil eines Wunders. In der größten Not, im Angesicht des Todes, durfte ich, durften wir kleine und große Wunder erleben. Und davon möchten wir euch erzählen:
Im Februar vergangenen Jahres wurde ich, Christian, nach einem Arztbesuch ins Krankenhaus eingeliefert. Dort wurde eine akute Herzschwäche festgestellt. Für mich und für uns als Familie kam diese Diagnose völlig aus heiterem Himmel und traf uns unvorbereitet. Man versuchte zunächst durch Medikamente eine Verbesserung herbeizuführen, was jedoch scheiterte. Drei Monate später wurde mir ein Schrittmacher und Defibrillator implantiert mit der Aussicht auf ein normales Leben mit wenigen Einschränkungen. Doch es kam anders: Am Tag der Krankenhausentlassung erlitt ich zuhause einen Herz-Kreislaufstillstand.
Meine Frau Johanna fand mich regungslos im Schlafzimmer und rief unsere Nachbarin, Krankenschwester von Beruf, um Hilfe. Mit ihr hatte ich noch Minuten vor dem Zusammenbruch im Garten fröhlich geschnackt. Nun wurde sie meine Lebensretterin. Das Fenster im Schlafzimmer zur Gartenseite hin war gekippt, die Nachbarin saß mit ihrer Tochter im Garten und unsere Terrassentür war offen, so hörte sie Johannas Hilfeschreie und konnte durch die geöffnete Terrassentüre sofort zur Hilfe eilen. Unsere Nachbarin übernahm die Reanimation und die Tochter rief den Notruf. Ich habe keine Gehirnschäden, was u.a. auch daran liegt, dass Johanna mich so schnell gefunden hat und die Reanimation so schnell gestartet werden konnte…
Für uns sind diese Geschehnisse reine Wunder. Manche würde sagen, was für Zufälle oder Glück gehabt. Aber für uns sind es Wunder. Es stand nicht gut um mich und für die Ärzte war die letzte Möglichkeit, dass ich ein sogenanntes „Kunstherz“-System, eine Pumpe, die meine linke Herzhälfte ersetzt, bekomme. Die OP lief gut. Ich lag einige Zeit im Koma, aber dann erholte ich mich, auch zum Erstaunen der Ärzte, relativ schnell, konnte auf Normalstation verlegt werden und anschließend startete die Reha. Was für ein Wunder! Denn die Ärzte sagten meiner Frau zunächst, dass es auch Monate dauern könnte, bis ich wieder aufwachen würde, und man konnte keine genaue Auskunft darüber geben – wenn ich aufwachen sollte – in welchem Zustand dies sein würde.
Auf der Intensivstation wurden ich und meine Familie von äußerst netten und empathischen Ärzten und Pflegepersonal betreut. Diese, so wurde mir danach erzählt, kämpften intensiv um mich. Auch dank ihnen habe ich überlebt. Mehrere Schwestern, Pfleger und einen Arzt kannte ich persönlich. Welche Erleichterung und welches Privileg, wenn man im Krankenhaus Personal kennt, gerade dann, wenn es aufgrund von Corona eingeschränkte Besuchszeiten gab. In all den harten Wochen im Krankenhaus durften wir erleben, dass Jesus schon vor uns da war und ich/wir in vorbereitete Verhältnisse kamen. Zufall oder Wunder? Für uns sind es kleine und große Wunder.
Wir durften erleben, dass ich und wir als Familie uns in ein Netz voller Liebe, Unterstützung, Hilfe und Gebet fallen lassen konnten. Für mich, für uns war und ist dies wunderbar, es war für uns eine riesige Hilfe. Danke für deine, für eure Gebete, die tatkräftige Unterstützung und für alle Hilfe, die wir durch dich / durch euch erfahren durften. Wir spürten die Gebete. Wir fühlten uns gestützt und getragen. Auch das ist für uns ein großes Geschenk und Wunder. Ein wenig Himmel auf Erden, Gottes Nähe und Wirken so nah zu spüren und zu erleben, welches Wunder gerade auch in den vielen traurigen und harten Momenten, die ich und wir hatten und manchmal auch noch haben.
Ich könnte noch weiter erzählen, von so vielen kleinen und großen wundersamen Situationen und Momenten. Doch der Platz reicht hier nicht aus. 😉
Heute geht es mir den Umständen entsprechen gut, ich kann arbeiten. Ich stehe auf der Herztransplantationsliste und warte auf ein neues Herz.
Gott tut auch heute noch Wunder, Stunde um Stunde, Tag für Tag singt Samuel Harfst in einem seiner Lieder. Gott wäre auch Gott geblieben, wenn meine Geschichte anders ausgegangen wäre, das ist uns wichtig zu betonen. Und doch sind wir unendlich dankbar dafür, dass diese vielen kleinen und großen Wunder geschehen sind. Wunder, sie geschehen auch noch heute. Ob groß oder klein. Gott hat Wunderbares getan und Gott tut auch WUNDER-bares heute noch!
Christian und Johanna Kück
Den gesamten Markusbrief können Sie in Papierform in der Gemeinde finden oder als pdf herunterladen.